Der "Fall Jegge"
beschäftigt die Öffentlichkeit. Der Starpädagoge (und "Lehrer
der Nation") der Siebziger Jahre hat Kinder sexuell missbraucht.
Er gibt das zu und rechtfertigt seine Handlungen an von ihm als
Lehrperson Abhängigen damit, dass er dies für Befreiung gehalten
habe. Nun hat mindestens eines der damaligen Opfer —Markus Zangger
— das anders empfunden und in seinem Buch "Järg Jegges dunkle
Seiten" öffentlich gemacht.
Einmal abgesehen davon, dass
sexuelle Gewalt, insbesondere an abhängigen Kindern, ein Verbrechen
und damit strafbar ist, beschäftigt die Enthüllung weite Kreise.
Geäussert hat sich zum Fall auch der Autor der Basler Zeitung, Renè
Zeyer. Am Montag, 10. April äüsserte er sich unter dem Titel "Opfer
als Täter und Täter als Opfer". Darin wirft Zeyer dem Opfer
vor, das pädagogische Lebenswerk von Jegge ("Dummheit ist
lernbar") und damit seine Reputation zu zerstören. Darüber
hinaus entwickelt er die These, dass das Opfer den Täter bedrohe und
von ihm Schadenersatz fordere.
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Jürg Jegge |
Diesen Sachverhalt kommentiert
in der BaZ-Ausgabe vom 15. April ein gewisser Franz Sabo, Basel, und
hält ihn für "Mutig und gegen den Mainstream". Darin legt
Sabo dar "...allmählich wird der sexuelle Missbrauch — was
immer genau die Leute darunter verstehen — zu einer Modeerscheinung
und Geldquelle. Das ist erniedrigend und verletzend für all die
wirklich Betroffenen. Wenn also angeblich fast jeder Opfer irgend
eines sexuellen Missbrauchs geworden ist, dann sind folglich auch
fast alle Täter."
Wenn nun dieser
Leserbrief-Schreiber identisch mit Franz Sabo, katholischer Pfarrer
von Röschenz ist, ist diese Meinungsäusserung bemerkenswert das
heisst wert, sie sich zu merken. Sie muss als Schönrederei
interpretiert werden. Und diese steht einem Seelsorger und
Würdenträger dieser Kirche nicht gut an. Es sei nur an den kürzlich
enthüllten Missbrauchsfall Pittet erinnert.
Offenbar ist die homosexulle
Ausrichtung von katholischen Geistlichen unumgänglch Die Verbindung
von Homosexualität mit Pädophilie kann nicht schöngeredet und
schon gar nicht geduldet werden. Die Ehrenrettung von Zeyer ist darum
fehl am Platz.
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