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Mittwoch, 1. Januar 2014

Brandschwarz gelogen

Es ist offenbar gar nicht so einfach, eine Unterscheidung zwischen Voranschlag und Rechnungsabschlüsse verständlich zu machen. Jedenfalls ist es der Treuhänderin Daniela Schneeber, Thürnen (wenigstens) bei mir nicht gelungen: Als Baselbieter FdP-National und Angehörige der Finanzkommission (FK) hat sie am 24. Dezember in der Basler Zeitung unter der Rubrik EINSPRUCH dargelegt, dass die >Finanzen des Bundes unter Druck< seien. Dabei vermischt sie fröhlich Voranschlag und Rechnungsabschluss.
Weil ich die Bundespolitik seit nunmehr einem halben Jahrhundert verfolge, ist mir die Behauptung der sympathischen Oberbaselbieterin gar nicht neu. Seit ich Zeitungen lese, habe ich feststellen können, dass insbesondere bei der Debatte des Budgets vor dem Jahreswechsel die Schwarzmaler Hochkonjunktur hatten. Natürlich waren es immer die andern, die mit ihren Begehrlichkeiten unseren Staat und die Gesellschaft gefährden wollten.
Nun betätigt sich die Oberbaselbieter auch als Schwarzmalerin.
Sie zeigt allerdings nicht auf, dass wer wie die Finanzen des Bundes unter Druck setzt. Natürlich sind es "die anderen", etwa die CVP mit der Initiative zur Abschaffung der so genannten Heiratssteuer. Diese sorge für Einnahmen-Ausfälle in Milliardenhöhe, rechnet Daniela Schneeberger aus. Auch die Unternehmenssteuerreform III stehe auf dem Programm, erinnert sie. Auch diese führe zu Mindereinnahmen, sei aber für die Prosperität der Wirtschaft von eminenter Bedeutung.
Unternehmenssteuerreform? War da nicht ein Coup des Hans Rudolf Merz, der dem Volk 2007 die Unternehmenssteuerreform II verkaufte. Auch sie war von eminenter Bedeutung für unsere Wirtschaft. Es sei allerdings mit Mindereinahmen von 8 bis 10 Milionen Franken zu rechnen.
Die Mindereinnahmen belaufen sich allerdings auf 10 Milliarden Franken. Herr Merz und seine Partei, der auch Daniela Schneeberger angehört, haben das Stimmvolk brandschwarz angelogen.