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Mittwoch, 1. Juli 2020

Echte Defizite angehen


Auch wenn von Anfang an alles klar scheint, profiliert sich die CVP unnötigerweise einmal mehr als Wirtschaftspartei. Unsere BL-Nationalrätin, Elisabeth Schneider-Schneiter (ESS) eröffnete in der gestrigen (30.06.) Tagesschau des Schweizer Fernsehens sogar den offiziellen Abstimmungskampf. Auch wenn die Partei zur Zeit existenzielle Sorgen (Fusion/C-Frage) plagen, frönt unsere Volksvertreterin dem Lobbbying und geniest ihren Auftritt auf der bedeutendsten Plattform des Landes. Ihrem Sponsoren, die HKBB  und Economiesuisse kanns nur recht seinm. ESS erfüllt alle Erwartungen an den kommunikativen Nutzen.Selbstverständlichkann ausser linientreuen, ideologischen SVPlern keine vernünftge Stimmbürgerin — Stimmbürger sind mitgemeint — der Begrenzungsinitiave zustimmen. Unsere Wirtschaft braucht den barrierefreien Zugang zu den Märkten der Europäischen Union und damit die «Bilateralen». Sie wären bei Annahme der Initiative infrage gestellt.
Unter den acht Gründen für ihre Ablehnung führt ESS auch folgendes ins Feld:
"Wir brauchen Fachkräfte aus dem Ausland; und zwar nicht nur Grosskonzerne. Gerade die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass ausländische Fachkräfte weiterhin zu uns kommen können, beispielsweise im Pflegebereich."
Nun aber Halt Frau Schneider! Wenn es hierzulande an Fachkräften mangelt, liegt es daran, dass eben hier nicht ausreichend junge Leute für den Pflegebereich begeistert und ausgebildet werden. Das überlässt man gerne und eigenverantwortungslos andern (Staaten und Gesellschaften), weil es kostengünstig ist. Gerade die Pandemiekrise hat gezeigt, dass die Wertschätzung für Pflegende bescheiden ist.
Angehörigen unserer Wertepartei würde es also wohl anstehen sich so publizitätswirksam (wie für die Wirtschaft) auch für diese Defizite in unserer Gesellschaft einzusetzen.