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Mittwoch, 5. November 2014

Rütli-Schiessen: Ayatholla Blocher's Predigt geschwänzt

Schützenstelldichein im Regen, hier über dem "Schwurplatz"  auf dem Weg zur Wiese.

Was für einen einigermassen gläubigen Moslem eine Pilgerreise nach Mekka, ist für mich senkrechten Baselbieter Eidgenossen die jährliche Pilgerreise aufs Rütli.
Mein bevorzugter Pilger-Tag ist der Mittwoch vor Martini, wenn die Vereinigten Rütlischützen der IV Waldstätte ihr Rütlischiessen abhalten. Zu den rund achthundert Schützen der Vereinigten Rütlischützen der IV Waldstätte sowie der Stadtschützen Luzern gesellen sich  17 Gruppen der "ständigen Gastsektionen" und 32 Gruppen der "nicht ständigen Gastsektionen" mit je 8 Schützen und ihrem Anhang, den Schlachtenbummlern. Die Herkunft dieser Gäste ist die ganze Schweiz von Bettingen (Nordwest) bis Pedrinate (Süd) und von Genf (West) bis Altenrhein (Ost), sie garantiert somit ein nationales Stelldichein der Schützen(familie).
Der Ablauf dieses Wettkampftreffens ist streng reglementiert und im "Tagesbefehl" festgehalten. Er wurde heute zum 152. Mal ausgerichtet. Nach dem Wettkampf versammeln sich die Schützen und ihre Gäste zu einer Art Landsgemeinde, deren Höhepunkt das "Absenden", die Rangverkündigung ist. Dazu gehört auch eine "vaterländische Rede". In diesem Jahr wurde hierfür der abgewählte Bundesrat und frühere Nationalrat Dr. Christoph Blocher verpflichtet. 
Infolge der überaus nassen Witterungsbedingungen habe ich die Predigt des Ayatholla Blocher geschwänzt und bin im warmen Schiff nach Brunnen in eine gemütliche Beiz gefahren.
Diese Unterlassungssünde werde ich bei einer der nächsten Pilgerfahrten, etwa nach Mariastein oder Einsiedeln, reumütig beichten. 

Der nasse Tisch der Schützen von Engelberg und Abderhalden

 Schlachtenbummler und Konkurrenten verfolgen im Schlamm die Resultate

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