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Freitag, 21. April 2017

Das Militzsystem stösst an Grenzen


Warum auch immer. Den folgenden Beitrag wollte ich am 13. Februar in den Blog einstellen. Ich habe es vergessen; darum sei es jetzt nachgeholt.

In der heissen Abschlussphase des Abstimmungskampfs und dem Auftakt zur Ski-WM in St. Moritz ist Ende letzter Woche die Ankündigung von Marc Scherrer von der Öffentlichkeit kaum beachtet worden, als Präsident der CVP Baselland zurückzutreten. Seit drei Jahren hat der 31-jährige Laufentaler diesen Job gemacht. Nun strebt der Business Analyst eines Basler Warenhauses einen nächsten Karriereschritt in seinem beruflichen Umfeld an.

Mit allerlei Anekdoten und Mutmassungen begleitet BL-Redaktor Thomas Dähler in der Basler Zeitung diesen Schritt. Dabei erwähnt er unter anderem die Tatsache, dass die traditionell katholische Anhängerschaft der Mittepartei immer kleiner werde ― was für eine Neuigkeit! Im Wahljahr 2011 sei sie auf einem Rekordtief angekommen. Mit dem Einstieg von Marc Scherrer als Parteipräsident sei der Trend jedoch aufgehalten worden.

Ausser Acht lässt der Basler Journi den Umstand, dass wohl einmal mehr das traditionell schweizerische Milizsystem an seine Grenzen stösst. Die grossen Parteien können Interessenten, die sich für einen Job (Sekretariat,Präsidium) in einer Parteileitung interessieren vielfach eine „Nebenbeschäftigung“ mit einem sicheren Auskommen anbieten. So ist beispielsweise die Präsidentin der Baselbieter Freisinnigen, Christine Frei, Kommunikationleiterin des Kantonsspitals. In der Geschäftsleitung der Volchspartei tummeln sich Unternehmer wie Oskar Kämpfer, Hans Peter Weibel Frau Nationalrätin Sollberger, die sich das politische Engagement als Freizeitbeschäftigung leisten können. NR Thomas de Courten muss als Berufspolitiker gelten, der neben dem Nationalratsentschädigung noch üppig vergütete Mandate gesammelt hat.
Ähnlich sieht es bei der SP aus, wo mehrere Leistungsträger irgendwo in Bildungsinstutionen, (z.B. Regula Meschberger als Schulleiterin) ihre Auskommen finden.
Dagegen muss sich ein CVP-Präsident im Baselbiet mit einer Entschädigung von 3000 Franken zufrieden geben.

Samstag, 15. April 2017

Franz Sabo salviert René Zeyer


Der "Fall Jegge" beschäftigt die Öffentlichkeit. Der Starpädagoge (und "Lehrer der Nation") der Siebziger Jahre hat Kinder sexuell missbraucht. Er gibt das zu und rechtfertigt seine Handlungen an von ihm als Lehrperson Abhängigen damit, dass er dies für Befreiung gehalten habe. Nun hat mindestens eines der damaligen Opfer —Markus Zangger — das anders empfunden und in seinem Buch "Järg Jegges dunkle Seiten" öffentlich gemacht.