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Freitag, 29. Januar 2016

Schönredner Fassbind neuer Leiter KESB Basel

Gestern hat der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt die Neubesetzung der Leitung der KESB bekannt gemacht. Der bisherige Amtsinhaber, Peter Moser, befindet sich seit dem Neujahr im Ruhestand. Neuer Leiter wird der sattsam bekannte Dr. iur Patrick Fassbind. gegenwärtig noch Präsident der KESB Bern; er wird wohl den Wirkungskreis Mitte Jahr antreten.
Dr.iur Patrick Fassbind

Der Vierzigjährige hat sich von allem Anfang an auf die Familienrechtsthematik spezialisiert. In diesem Zusammenhang hat er sich frühzeitig mit den Vormundschaftswesen befasst und erkannt, dass die rund hundertjährige Handhabung der Vormundschaft (Verding- und Waisenkinder und Zwangsmassnahmen usw.) an die Bedürfnisse und Möglichkeiten angepasst werden muss. Daraus ist der gegenwärtige und nach wie vor umstrittene Kindes- und Erwachsenenschutz entstanden. Fassbind, der als brillanter Jurist gilt, hat an seiner Ausarbeitung mitgewerkelt. Erste Sporen in der Praxis hat er als „Waisenvogt“ im Kanton Glarus abverdient. Drei Jahre später findet man ihn in den KESB des Kantons Bern, heute als deren Präsident.
Fassbind ist zweifellos ein ehrgeiziger Theoretiker, im praktschen Alltag erweist er sich immer wieder als Reizfigur. Das zeigen auch seine Auftritte in der Öffentlichkeit etwa im Club des Schweizer Fernsehens. Dort übernimmt er gerne den Part als beau parleut. Mit seinen gekonnten Beschwichtigungen, Ausflüchten, Ausreden, Verschleierungen, Vernebelungen können betroffene Opfer der KESB meistens nichts anfangen und bleiben in ohnmächtiger Wut zurück.
Das wird wohl in Basel nicht anders sein.
Man könnte Patrick Fassbind bei aller ihm eigenen juristischen Brillanz Job-Hopperei nachsagen. Job-hoppers wechseln kurz bevor man die Hinterlassenschaft aus ihrer Tätigkeit realisiert, ihren Job.
Seine grosse Stärke, gekonnte Beschwichtigungen, Ausflüchten, Ausreden, Verschleierungen, Vernebelungen, kann er alleweil in eine neue Herausforderung einbringen. Gelegentlich dürfte der Posten von Thomas Cueni, Lobbyist der Pharma-Industrie, frei werden. Auch das wäre etwas für Fassbind.

Dienstag, 26. Januar 2016

Freiburger Behörden werden von der Vergangenheit eingeholt

Wie immer wenn's eng und brenzlig wird, wird nach Kräften geschwiegen und weg gesehen. Das ist im "Fermer-les-yeux-Kanton" durchaus courant normal. Das war auch so, als sich Opfer aus der Heimkinderzeit des Instituts Marini in Montet/FR aufrafften und gegen die damaligen Misstäter – teils in der Priester-Sutane – Anklage erhoben.  Nun aber kommt bereits der zweite  Heimkinderskandal mit großer Pullizitat ans Licht, Radio und Fernsehen berichten darüber; morgen wollen sogar die Freiburger Nachrichten mehr als einen Agentur-Bericht zur Angelegenheit veröffentlichen. Mehr oder weniger im Sand verlaufen sind die Aufzeichnungen vom April 2013  einer Maturandin zu Zuständen in einem Kinderheim in Courtepin. FN-Chef Christoph Nussbaumer hat zwar vollmundig Aufklärung, journalistische Aufarbeitung,  versprochen — geschehen ist nichts.

Samstag, 16. Januar 2016

JA Freiburg: ohne Führung, ohne Kompetenz

Das KESG (Kinder-und Erwachsenenschutz Gesetz) im Kanton Freiburg ist im Grossen und Ganzen identisch mit dem in Verruf geratenen, hundertjährigen Vormundschaftsgesetz. Seine Handhabung und Umsetzung machte beispielsweise Heimkinderskandale wie etwa in St. François, Courtepin möglich. Die Einführung des KESG 2013 hätte solche Vorkommnisse verhindern sollen. Sie haben es nicht! Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Einer davon ist die Verschonung des Jugendamts vor Weiterbildung und Reformen, wie die von der Direktion für Gesundheit und Soziales jährlich veröffentlichtenTätigkeitsberichte zeigen. Sie legen weder Rechenschaft über die verhängten Massnahmen ab noch können sie irgendwelche Erfolge ausweisen. Das kommt natürlich nicht von ungefähr.

Sonntag, 3. Januar 2016

Ein Ristorante ohne Ambiente


Als regelmässiger SBB-Nutzer fahre ich nicht selten längere Strecken mit unserer ÖV-Perle durchs Land. Besonders Richtung Süden oder auf dem Rückweg in den Norden kann man hin und wieder in den „Genuss“ eines Cisalpino geraten. In der Sprache der Fachleute und Fans heisst der Zug Alstom ETR 610.
"Cisalpino" Alstom ETR 610

Als Genuss-Bahnfahrer, Beizenhöckeler und Rotweintrinker mache ich auch gerne einen Zwischenhalt im Restaurant, dem Ristorante oder Bistro. Wenn dann der Merlot von der Zunge in den Gaumen rollt, fällt mir der Abschied von der Sonnenstube etwas leichter.