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Montag, 23. Juli 2012

Wundenlecken im Stedtli

Lange Gesichter machten politisch engagierte Liestaler/innen nicht nur am Wahlsonntag-Abend als Lukas Ott anstelle von Regula Gysin von den Wählern ins Rathaus geschickt wurde; auch zwei Tage später als die Stadtpräsidentin den Bettel hinwarf, war die "classe politique" belämmert.
Langsam überwindet man in den Parteien das Wundenlecken, beginnt die Lage zu analysieren und bereitet sich auf die Nachwahl in den Stadtrat vor. Was ist eigentlich geschehen? Die Kandidatur der 67-jährigen Stadtpräsidentin Regula Gysin, wurde um so weniger goutiert, als  sie bereits in den Stadtratswahlen nicht ein überzeugendes Resultat erreichte.

Und nun machte ihre Partei zwei entscheidende Fehler: erstens vermochte sie anscheinend die erfolgsverwöhnte Präsidentin nicht von einer Kandidatur abbringen und zweitens hat es die FdP schmählich versäumt, ihre sogenannt  bürgerliche Wählerschaft für Gysin an die Urne zu bringen.
Rathaus mit Rottenfahnen in Liestal am 13.5.2012 (Maisingen)
Im Blick auf die Ersatzwahl für die im Frust abgetretene Regula Gysin werden nun weitere Fehler begangen: Es wurden zwar ein paar valable Kandidaten und eine Kandidatin ─  Regula Nebiker, SP ─ vorgestellt. Und wiederum lassen die bürgerlichen Parteien ausser Acht, dass im Rathaus eine Frau zu ersetzen ist. Die Frauen machen bekanntlich etwa 53 Prozent, also mehr als die Hälfte(!)     der Bevölkerung aus. Nach dem "Gesetz der grossen Zahl" sind demnach auch die weiblichen Stimmberechtigten in der Überzahl.
Kein Wunder also wenn die (männlichen und weiblichen) Stimmberechtigten am 23. September eine Frau ins Rathaus schicken.


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