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Sonntag, 5. Mai 2013

Mies und fies



Theo Studer (67), der alternde Star-Anwalt von Murten wurde erwischt. Vom Regionalgericht Bern-Mittelland. Im heimischen Freiburgerland wäre ihm das wohl nicht widerfahren. Denn dort geniesst der Strolch (Ulrich Wickert: "Gauner muss man Gauner nennen") hohes Ansehen im Filz, in dem er als CVP-Kantonsrat und Vizepräsident des Murtener Stadtrates eifrig mit gewirkt hat. Seit einigen Wochen verabschiedet er sich nun aus Szene und Öffentlichkeit — nicht ohne die schleimigen Ehrungen zu geniessen. So hat  er sich mit öffentlicher Lobhudeli unter anderem von der Bezirkspartei und auch von "Impuls" verabschiedet.
Als virtuoser, intriganter Strippenzieher versteht es Studer, seine Stellung im Freiburger (CVP und Justiz-) Filz auch nach seinen offiziellen Abschieden noch auf Jahre hinaus zu halten. Noch lange werden ihm Günstlinge wie beispielweise die Mitarbeiter/innen des Jugendamtes  zu Dank verpflichtet und entsprechend zu Diensten sein. Auch im alltäglichen Rechtswesen, etwa von Friedensrichterinnen wird seinen bemerkenswerten Vorstellungen von Recht  wohl noch lange nachgelebt.
Ebenso virtuos wie das Strippenziehen, beherrscht Studer die Nutzung der öffentlichen "kostenlosen Rechtspflege". Sie stellt wohl einen guten Teil des Studerschen Einkommens dar.  So berechnet er für zeitlich üppig bemessene Dienstleistungen einen Stunden Ansatz von 240 Franken, wohlwissend dass die amtliche Entschädigung lediglich 200 Franken beträgt. Aber man kann ja probieren, das  Gehalt aufzubessern. Das Berner Regionalgericht hat Studer nun kürzlich belehrt, dass die Ausfertigung von Fotokopien bereits im Stundensatz (Fr. 200.-) enthalten und nicht noch in den zusätzlichen Auslagen berechnet werden können.
Das Gericht hat ihn als mies-fiesen Ladendieb entlarvt, als es seine überrissene Honornote etwas genauer unter die Lupe genommen hatte.   

1 Kommentar:

  1. Nachtrag

    Studer hatte für eine Klientin eine RECHTSÖFFNUNG beantragt und dabei 77 Fotokopien verrechnet. Schleierhaft ist, wie man für ein derartiges "Kleingeschäft" so viele Kopien benötigt. Immerhin: die Berner Justiz- bezw. Finanzangestellten haben's rechtzeitig gemerkt.

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