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Donnerstag, 4. Juli 2013

Wirtschaftsoffensive: Schaumschlägerei mit Powerpoint

Mr. Wirtschaftsoffensive M-A Giger
Kräfte bündeln... gleichgerichtet vorwärtsorientiert...Leadership und Teamplay... zielgerichtete Weiterentwicklung...im operativen Betrieb...
Diese und weitere Worthülsen prägen die Darstellung der "Baselbieter Wirtschaftsoffensive" (übrigens: was heisst eigentlich Wirtschafts-Offensive?  — militärtheoretisch ist wohl Angriff, Ansturm gemeint), welche am Dienstag im Beisein des seit einem Tag wieder vollständigen Regierungsrats im Landratssaal vorgestellt wurde.
Der Wunsch nach der Ansiedlung attraktiver Unternehmen, welche einen respektablen Mehrwert erwirtschaften, geht ungefähr auf 2008 zurück. Mehr und mehr fühlten sich die Baselbieter Meinungsmacher (opinion leaders) im Hintertreffen. Nicht nur mit Bewunderung (auch mit etwas Neid) wurden andere Kantone betrachtet, welchte (wie etwa Zug oder Schaffhausen) von ansiedlungswilligen internationalen Unternehmen buchstäblich überrollt wurden.

Weil gleichzeitig zwischen "Schönenbuch bis Ammel" eine Art Entwicklungsstillstand festzustellen war, wurden immer mehr Forderungen nach  rentablen Industrieansiedlungen laut. Offensichtlich hatte man die Entwicklung in der Prattler Rheinlehne/Raurica verpasst oder verschlafen.
In der Folge wurde Druck auf den "Volkswirtschaftsminister" und seine Direktion gemacht. Der Begriff Wirtschaftsoffensive war in aller Munde und manche konnten auch ihr Süpplein damit kochen. Etwa Thomas de Courten, der flugs zum Wirtschaftsförderer ernannt und gegen eine schöne Gage vom Kanton angestellt wurde. Aber wo ist der stramme Nationalrat auch geblieben? Was sind seine Erfolge?

In der Folge wurde die Regierung unter der Dominanz von Frau Pegoraro aktiv und engagierte im Februar die  PriceWaterhouse Coopers (PWC) mit ihrem Angestellten Marc-André Giger mit der Ausarbeitung eines Konzepts. Dieses wurde nun am letzten Dienstag abgeliefert.
Zusammengefasst wird die bisherige Tätigkeit des Projektteams , Marc-André Giger und Aline Stoll,  auf rund 23 Seiten. Die Basellandschaftliche Zeitung, sonst nicht besonders scharfsinnig, meint nicht zu unrecht,  man könnte das auch in einem einzigen Satz sagen: Es liegt noch viel drin, im Kanton Baselland. Und  der Arlesheimer Politblogger Manfred Messmer hält Herr Giger für einem Powerpoint-Strategen.
In der Tat, das Ergebnis der Arbeit, für welche fünf Monate benötigt werden ist nicht gerade berauschend und sie kann als Schaumschlägerei bezeichnet werden. Darüber täuscht auch der süffige Titel "Baselland - Inspiration to Business" so wenig hinweg wie die Absicht, künftig Interessente am Welcome-Desk zu begrüssen.

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