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Sonntag, 11. Oktober 2015

Wie Patrick Schäfli rechnet

Patrick Schäfli, bereits 2011 gescheiterter Nationalratskandidat — damals der Freisinnigen — , zieht es wieder nach Bern. Diesmal mit der SVP, die in der Zwischenzeit seine neue politische Heimat geworden ist. Schäfli hat sich in seiner Karriere als Landrat einen Namen als Stänkerer gemacht. Gegen alles und jedes zieht er gern vom Leder.

Und nun macht Schäfli Wahlkampf. Im Rahmen seiner Truppe, der SVP, ist er geradezu quirlig. Den Wahlkmapf der SVP Baselland vermag ich kaum wahrzunehmen. Plakate, und das nicht zu kanpp, von Roggenburg bis Ammel, vom Bölchen bis zum Rhein, und etwa (teure) Inserate im Textteil von Zeitungen. Von Aussagen oder gar Absichten zu den grossen Aufgaben der kommenden Legislatur keine Spur.
Nationalratskandidat Patrick Schäfli
Da ist der Stänkerer Patrick Schäfli eine wohltuende Ausnahme.Im „Einspruch“ der Basler Zeitung vom 8. Oktober stellt er fest: „Die Regierung hat versagt“ Unter diesem Titel nimmt er eine spalten-lange Bestandesaufnahme vor, welche sich auf die Aufarbeitung der Aufarbeitung der am 2/9 gutgeheissenen Masseneinwanderungs-Initiative beschränkt. Bis heute weigere sich die „linksgrüne Mehrheit“ im Bundesrat wie im Parlament, die Initiative endlich umzusetzen. Und so weiter und so weiter; Patrick Schäfli spuhlt die Litanei aus dem dem SVP-Wahl-Argumentarium ab. Von einer eigenen, kreativen, richtungweisenden Idee auch keine Spur.
Und überhaupt: Wie erklärt mir der Nationalrat in spe die linksgrüne Mehrheit zum Beispiel im Bundesrat? Meines Wissens wurden 2007 je 2 Kandiaten der bürgerlichen FDP und SVP (=arithmetische Konkordanz) gewählt. Dass die SVP-Bünderin Eveline Widmer-Schlumpf nach Annahme ihrer Wahl aus der Partei geworfen wurde, ist einzig der SPV und ihren Strategen zuzuschreiben. Bekanntlich besteht der Bundesrat aus sieben Mitgliedern. Je zwei stellen eben die SVP und die FDP, eines die sich bürgerlich bezeichnende CVP, 2 die SP. Also nach Adam Riese 5 Bürgerliche und 2 Linke – keine einziger Grüne. Was ist denn hier die Mehrheit?
Die zahlenmässig korrekt dargelegten Verhältnisse in den beiden Parlamenten sind nicht anders.
Folglich kann Schäfli nicht rechnen!

Weil es unter der Bundeskuppel schon ausreichend Volksvertreter/innen gibt, die nicht korrekt rechnen (können), ist Patrick Schäfli dort völlig überflüssig und deshalb nicht wählbar.
Zur Zuwanderung stellt Kandidat Schäfli fest: „Stabilität, gute Rahmenbedingungen und die hohe Lebensqualität wirken attraktiv. Seit 2007 [der Wahl von EWS, suggeriert Schäftli] wandern jährlich 80 000 ausländische Personen zusätzlich in die Schweiz ein (netto)“
Wenn Leute wie Schäfli in den Nationalrat kommen, kann's ja nur besser werden.

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