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Dienstag, 27. Oktober 2015

CVP Baselland: Noch einmal davon gekommen

Nach einem erlösenden Aufatmen über das geglückte Stoppen von zwei Häfelischülern sagt Max der Dachs: "Keibe knapp".  Etwa so ist auch das Abschneiden der CVP zu bewerten. Es ist bedrohlich knapp ausgegangen.
Max der Dachs

Geholfen haben (hier im Gegensatz zu Basel-Stadt)  die rund tausend Parteistimmen, welche  die mit  der Liste verbundene Jung-CVP beigesteuert hat. Ein "Ertrag" aus der Listenverbindung mit  BDP und CVP darf im Rückblick auf nationalen Wahlen bezweifelt werden.  Die BDP hat einen Stimmenverlust von 56 Prozent gegenüber 2011 eingefahren.

In den meisten der 15 Gemeinden des Bezirks Arlesheim konnte die CVP ihren Besitzstand einiger Massen waren. Ein "Ausreisser" grösseren Ausmasses stellt Muttenz dar, wo 700 Stimmen weniger als vor 4 Jahren für die CVP eingelegt wurden. Durchwegs zugelegt haben die beiden Rechtsparteien. Diese Resultate im Speckgürtel zeigen, dass für die Ausrichtung  der mittelfristigen CVP-Politik eine genaue und zuverlässige Analyse angezeigt ist.
Diese hier, erhebt keinen Anspruch auf Deutungshoheit.
Warum verliert die Mittepartei, welche christliche Werte hochhält, kontinuierlich an Attraktivität?
Haben die Parolen, sich für den Mittelstand, die Familie, die Chancengleichheit für die Bildrung der Kinder, die Sicherung der Sozialwerke einzusetzen, an Glaubwürdigkeit eingebüsst?

In den CVP-Hochburgen im Bezirk Arlesheim liefert diesmal Aesch  einen auffälligen Ausreisser. Hier hat sich Elisabeth Schneider-Schneiter, Biel-Benken,[695 Stimmen]  vom einheimischen Remo Franz [843] überrunden lassen  Auffallend in der Tschäpperligemeide ist auch  der  Zuwachs, den die SVP  mit 12 Prozent gegenüber 2011 verzeichnen konnte. Das heisst wohl auch, dass die Wahlenden  am Angenstein deutlich rechts bevorzugen. Dieser Trend kann  aus den Wahlresultaten aus dem ganzen Speckgürtel gelesen werden. Und er sagt aus, dass der dort lebende gehobene Mittelstand eher den Versprechen von FDP und SVP erliegen. Der CVP müsste es eigentlich aber zeigen, dass die Felder rechts der Mitte bestens beackert werden und dort alllenfalls nur Energien verschwendet.
Immer bemerkenswert ist das Wahlverhalten im Bezirk Laufen. Die im unteren Birstal gemachten Feststellungen treffen auch hier zu. Markante Zuwächse für die Konservativen. Hier hat die CVP kräftig zugelegt und sogar die SVP überrundet. Dass  hier die CVP-Spitzenkandidatin vom Laufener Stadtpäsidenten Alexander Imhof mit über 1000 Stimmen geschlagen wurde, ist zwar bemerkenswert, aber wohl auf den Laufentaler Lokal-Patriotismus zurückzuführen.




Zunahme um 100 Prozent
In den Bezirken Liestal und Sissach hat sich kaum Außergewöhnliches ereignet. Die grosse Sensation dagegen schaffte im Bezirk Waldenburg die Gemeinde Arboldswil. Dort wurden für die CVP 56 Stimmen abgegeben, 2011 waren er 28; Zunahme 100 Prozent. Da muss selbst die erfolgsverwöhnte Volkspartei neidisch werden.
Für die CVP stellt sich aber nach geschlagener Schlacht die Frage, welche Teile der Bevölkerung sie künftig vermehrt (oder wieder) anzusprechen gedenkt. Den eingefahrenen Wahlresultaten nach zu schliessen, liegt ihr Potenzial im unteren Bereich des sogenannten Mittelstands — sogenannt, weil dieses Segment nicht exakt definiert ist. Es handelt sich aber offensichtlich um die Familie mit einem mehrheitlich alleinverdienenden Ernährer und Alleinerziehenden.  Ein Blick auf das Wahlverhalten im Kanton Baselland bestätigt diese These. In der abstinenten Hälfte der Wahlberechtigten befindet sich diese Bevölkerunggruppe, die angesichts der unvermindert wachsenden Kosten, zum Beispiel der Krankenkassen-Prämien, knapp über die Runden kommt. Und die Alleinerziehenden sind zunehmend dem Armuts-Risiko ausgeliefert. In diesen Bevolkerungssegment in den stadtnahen Gemeinden Birsfelden, Allschwil, Münchenstein, in der Industriegemeinde Pratteln und auch im zusehends verarmenden Waldenburgertal befindet sich eine "Klientel", der die sozial-liberalen Anstrengungen der CVP aufgezeigt werden soll(t)en.



Dass die CVP auch über  eine Vereinigung von Senioren verfügt, die CVP 60+, blieb im Kampf um den Baselbieter CVP-Sitz unbemerkt. Dabei dient ihr sogar das alte Schlachtross Paul Thüring Niederdorf  im Vorstand.  In dieser Beziehung  haben uns die Grünen (Grüne Panther) vorgemacht, wie man das Senioren-Potenzial im Wahlkampf nutzt

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