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Montag, 26. September 2016

Jublaversum: Schminken statt Morsen

Schminkende Blauring-Mädchen verleihen dem Jublaversum einen fröhlichen Fsrbtupf

Noch schwach vermag ich mich daran erinnern, dass ich vor etwa 65-70 Jahren mit der Jungwacht Liestal an einem Bundestreffen in Einsiedeln teilnommen habe. Als nun am Wochenende auf der Berner Allmend das JUBLAVERSUM durchgeführt wurde, wollte ich das in Augenschein nehmen. Das Jublaversum ist gewissermassen das aktuelle Bundestreffen. Aber der Reihe nach:
In den 50er Jahren spielte für mich wie andere Buben von „Katholisch Liestal“ die Jungwacht eine bedeutende Rolle. Sie war ein Gegenentwurf zu den Pfadfindern und der Jungscharen und den Jugendorganisationen von Blaukreuz und den methodistisch-reformierten Glaubensgemeinschaften. Daneben zogen auch die Jugendriegen der Turnvereine, des Satus, der Fussball-Clubs und der Veloclubs Sschüler und Jungendliche in ihren Bann. Die Mädchen schlossen sich dem Blauring an.
Der Betrieb der Jungwacht war damals, ähnlich wie die Pfadi, hierarchisch (und ein wenig militärisch) organisiert: Nach einer Kandidatur wurde man Jungwächter. Die Tätigkeit spielte sich in Gruppenstunden und Scharübungen ab. Die Gruppenstunden wurden Gruppenführern bestritten, denen Hilfsführer zur Seite standen. Die Leitung hat der Scharführer wahrgenommen, beraten von einem Präses. Die Ausbildung dieses Personls geschah im Kanton, geleitet von Kantonsführer und Kantons-Präses. Das Konzept bestand — und besteht noch immer — darin, dass die etwas ältere Jungendliche Verantwortung für den Jüngern überrnimmt.
Jungwacht "anno dazumal"

Höhepunkte im Jungwacht-Leben waren natürlich die Scharübungen. Sie spielten sich in der freien Natur ab, In Liestal war die Weisse Fluh ein Magnet dort wurden Nummernspiele und Klettereien abgehalten, selbstverständlich zogen sich manche „Übungen“ auch in den Abend hineien. An einem Lagerfeuer wurde nicht nur gekocht, sondern auch gesungen. Und zwischendurch stand auch Mal eine Morse-Uebung auf dem Programm. Vor Aussichtsturm aus wurden per Taschenlampe Signale an den Tiergaten-Rain geschickt, dort von einer andern Gruppe entziffert und beantwortet,. Auch Postenläufe wurden durchgeführt und nach und nach, wurden Orientierungsläufe zur Spezialität der „Grünhemden“, die man an den Baselieter Orientlierungsläufen unter Beweis stellte.
Ein alljährliche Höhepunkt war natürlich das Sommerlager.
Zum Jublaversum gehärt auch ein vaterländischer Jass

Diese Jugendbewegung hat natürlich geprägt; viele haben die damals vermittelten Ideale ins Erwachsenenleben mit genommen, sie haben Verantwortung im öffentlichen Leben, im Millitär und auch in der Kirche übernommen, haben versucht, zur gesellschaftlichen Entwiclung in sozialer Verantwortung beizutragen. So wurde 1957 von Ehemaligen unter Mitwirkung der damaligen Bundesleitung das Hilfwerk FASTENOPPFER ins Leben gerufen, das sich für Flüchtlinge und die Entwicklungshilfe einsetzt.
Auch ein rassige Clairongarde hat nicht gefehlt.

Zurück auf die Berner Allmend. Das Jublaversum ist nicht mit dem damaligen Einsiedler Bundestreffen zu vergleichen. Einen Farbtupfer setzten vor allem die Mädchen dem Event auf. Denn zusammen mit der Jungwacht stellt der Blauring nun die Jubla dar. Und nun sind es auch nicht mehr Morse-Übungen und Postenläufe, die das Geschehen prägen, sondern hauptsächlich fröhliches Zusammensein.

1 Kommentar:

  1. Hallo Albert, mit grossem Interesse habe ich Deinen Bericht verfolgt und selber bei mir "alte Erinnerungen" aufleben lassen.
    Weisst Du welcher Jahrgang die s/w Foto hat? Wurde die Aufnahme in der Nähe der "Berglihütte" gemacht? Freundliche Grüsse, Walter

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