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Montag, 3. Oktober 2016

Mit Briefmarken, statt dem Zaunpfahl winken


Der schweizerischen Post obliegt auch die Herausgabe von Wertzeichen. Das ist der Fachjargon für Briefmarken. Anfang letzten Monats hat die Post eine Sonderbriefmarke editiert, die dem dunklen Kapitel von Zwangsmassnahmen gewidmet ist
Die aktuelle 1- Fraken-Sondermarke der schweizerischen Post

Fürsorgerische Zwangsmassnahmen sind mit Verdingkindern und Fremdplatzierungen in Verbindung zu bringen. Sie wurden bis weit in die Achtzigerjahre von den Vormundschaftsbehörden verordnet und durchgesetzt.Vor drei Jahren wurden die Vormundschaftsbehörden von den KESB, Kinder-und Erwachsenenschutz-Behörden, abgelöst. Gebessert haben sich die Zustände kaum. Den Behörden wird sowohl im Bereich des Erwachsenen- wie des Kinderschutz eine so grosse Machtfülle zugestanden, dass es schwierig ist, sich gegen einmal gefällt Entscheide zur Wehr zu setzen. Kinder können das ohnehin nicht. Und so genannte Kinderanwälte sind eher dünn gesät. Nicht weniger schwierig und aufwändig ist es, sich gegen Entscheide zu wehren, welche Erwachsene betreffen. In den Fällen, welche an die Öffentlichkeit gelangen, geht es vor allem darum, dass ältere Menschen, Seniorinnen und Senioren, entmündigt und in der Folge „versorgt“ werden
.
Die 1 Franken-Sonderbriefmarke ist daher nicht noch eine Art postalisches Mahnmal an das Unrecht, das die damaligen Vormundschaftsbehörden den Betroffenen zugefügt haben. Sie darf auch als eine Ermahnung an die KESB verstanden werden. Denn die Mentalität, die Arbeitshaltung und die Arroganz der heutigen Angehörigen der Behörde unterscheidet sich kaum von jener von damals. Ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte könnte sich also durchaus wiederholen.
Nach wie vor ist möglich, dass Kindern und Jugendlichen ein Teil ihrer Jugend gestohlen wird, ihre Entwicklung durch nicht nachvollziehbare Entscheide gestört und gefährdet wird. Und dies kann auch dadurch passieren, dass dringend nötige Entscheide, wie etwa die Durchsetzt des Besuchsrechts, nicht getroffen werden.
Auch wenn Briefmarken zunehmend an Bedeutung verlieren — man schreibt sich ja digital und elektronisch — halte ich mir einen kleinen Vorrat an Wertzeichen der schweizerischen Post. Ich versuche Sie wenn möglich passend zu verwenden. Also für die Weihnachtsgrüsse die alljährlich erscheinen Pro Juventute-Marken. Oder für die Geburtstagsgrüsse eine Wander-Kollegen nehme ich Frankaturen mit einem Bergbild. Wenn ich einem Dienstkameraden schreibe, krame ich die Marke des Feldpost-Jübiläums hervor. Wenn ich einem Kritiker des "Schweizer des Jahres" etwas mitteilen will, klebe ich natürlich die Polo-Hofer-Marke auf den Briefumschlag.Und wenn sich mein Geschreibsel an Kinder richtet, wird selbstverständlich die Globi-Marke aufgeklebt.
Manchmal kann man mit den Briefmarken auch sarkastisch werden. Wenn ich also dem freisinnigen Propheten des Neo-Liberalismus, Ulrich Bremi einen Gruß schicken würde klebte ich das Wertzeichen von Migros-Gründer Duti auf die Karte, um den Adressaten an die erfolgreiche politische Philosophie des Sozialen Kapitals zu erinnern,
In diesem Sinne verwende ich nun den neue Sondermarke um den Angehörigen der KESB zu schreiben und sie mit der Marke an ihre unerträgliche Haltung zu erinnern.

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