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Donnerstag, 13. Oktober 2016

Basler Wahlkampf: Geblödel mit Allgemeinplätzen



Tatsächlich: Die Oma hätte mit ihrem „dümmer geht‘s nümmer“ so unrecht nicht. Ihre Enkelin schildert in Onlinereports, wo sie einen Blog bestreiten darf, den Basler Wahlkampf als ein Verkäuferlis-Spiel. Meinetwegen mag für die Präsidentin der Basel-städtischen CVP dieser Vergleich etwas für sich haben. Für mich trocken-nüchternen Baselbieter ist das, was am Rheinknie abläuft, Sauglattismus und Geblödel.

Klar wollen die Bürgerlichen zurück an die Macht. Sie möchten die Gelegenheit, dass zwei Magistraten, Christoph Eymann und Guy Morin, nicht mehr antreten, nutzen. Daher haben sie ein Viererticket geschaffen, mit dem sie mehr als nur ihre Vakanz ersetzen ; sie wollen die rot-grüne Mehrheit knacken. Aber hat eigentlich die bisherige Regierung so krass versagt, dass sie abgestraft werden müsste? Hat sie Außensicht (!) aber nicht.
 
CVP-Präsidentin Andrea Srahm, Basel

Basel geht es gut, seine Wirtschaft brummt, die Steuerbatzen sprudeln in die Staatskasse. Für den „Normalbürger“ eigentlich kein Grund, an der Zusammensetzung der Regierung etwas zu ändern. Apropos Wirtschaft: den grossen Life-Sience-Unternehmen geht es so hervorragend, dass auch unzählige KMU mit Anschluss-Aufträgen und schliesslich unzählige Erwerbstätige davon profitieren.
Das sehen die Exponentinnen der sogenannt bürgerlichen Parteien anders. Ist ja ihr gutes Recht. Doch was zum Geier wollen sie den besser machen? Sie können nichts Stichhal
tiges gegen die bisherige Regierungszusammensetzung benennen und flüchten sich in Floskeln und Begriffe, die von unzufriedenen oder enttäuschten Zeitgenossen an Stammtischen und Leserbriefen generiert werden. Meisterin in der Aufzählung dieser zu Kampfbegriffen mutierten Allgemeinplätze  ist die genannte CVP -Präsidentin. Von den Kistenvelos über angeblich fehlende Parkflächen über die bürokratische Zuteilung von Parkkarten bis zum Einkaufstourismus und für alles was sonst noch den Niedergang von Basel beschleunigt, macht sie die rot-grüne Regierung verantwortlich. Dabei ist ihr jede noch so abstrurse Behauptung recht. Etwa, dass Ärzte für den Besuch ihrer Patienten das Auto nicht mehr benutzen könnten. Kennt jemand noch einen Arzt/eine Ärztin, die Hausbesuche macht? Oder Anwälte, die beim verordneten Autoverzicht, ihre Akten nicht zu ihren Klienten schleppen können. Auch Anwälte wickeln ihre Geschäfte, Konsultationen und Beratungen lieber on der heimischen Kanzlei als  bei Hausbesuchen ab. Und die kistenfüllenden Aktenordner haben sie, ausser vielleicht Anwältin Strahm auf dem Notebook gespeichert. Allerdings habe ich noch nie vernommen, dass Spengler-Installateure, welche tropfende Wasserahnen und kaputte WC-Spühlungen wieder zum Funktionieren bringen müssen, nicht zu ihren „Patienten“ fahren könnten, sondern ihren schweren Werkzeugkoffer mit den Kistenveto zum Kunden treten.
Mit andern Worten: Frau Strahm bringt alle gängigen Allgemeinplätze in den Wahlkampf ein, aus dem das bürgerliche, vierblättrige „Kleeblatt“ als Gewinner
hervor gehen soll/will. Allgemeinplätze und sauglatte Auftritte ersetzen die Themen.

Kämpferisch legt sich sie auch auf Facebook ins Zeug. Gegenwärtig rückt sie die FDP-Kandidaten und bisherigen Vorsteher des Justiz- und Polizeidepartements ins „richtige“ Licht. Vor allem die von der Presse bekanntgemachten Skandale in seinem Departement (Dienstwagen-Missbrauch, Töffmissbrach, Steuerhinterziehung, getürkte Kilometer- und Spesenabrechnungen und Sex-Skandale seiner Polizei-Offiziere) redet sie als Hetzkampagne der bösen Presse schön und empfiehlt Baschi Dürr als künftigen Stadtpräsidenten.












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