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Donnerstag, 9. Februar 2017

Bullshitbingo aus dem Liestaler Rathaus


Kürzlich hat nämlich Balz Stückelberger seinem Basler FDP- Parteifreund geraten: "und bittebitte ein Bullshitbingo einbauen mit "Nachhaltige Lösungen", "Herausforderungen unserer Stadt", "gemeinsam die Zukunft gestalten", "Zeiten des Wandels",... "Digitalisierung" und natürlich not to forget "Verhältnis zu unserem geschätzten Landkanton" und genau solchen Shit pflegt Ott zu erzählen.


Kantonshauptstadt-Präsident Lukas Ott
Balz Stückelberger,


Baschi Dürr


Der Liestaler Stadtpräsident ist ein begabter Erzähler. Seine öffentlichen Werke werden im "Liestal aktuell" dem Mitteilungsblatt der Gemeinde. pardon der Stadt, veröffentlicht. Es handelt sich nicht selten um langweilige Banalitäten. Die Ausgabe 1/2016 http://www.liestal.ch/dl.php/de/58918aebb31a5/LA_811_web.pdf eröffnet er mit der Feststellung. "Mit dem neuen Jahr hat auch das politische Jahr begonnen. Für die Stadt Liestal als Kantons­hauptstadt und regionales Zentrum wird es in verschiedener Hinsicht wegweisend sein...."
oder
"Das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Umfeld ist geprägt von einem permanenten Wandel. Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass sich dieser Wandel direkt und indirekt auf unsere Stadt auswirkt. Liestal ist keine Insel. Wir müssen diese Veränderungen als Chance sehen."
Für derartige Feststellungen ―Banalitäten ―  ver(sch)wendet der Liestaler Stadtpräsident 518 Wörter und 3525 Zeichen

Es ist selbstverständlich Ott nicht zu verargen, dass er stolz darauf ist, einem Kantonshauptort vorstehen zu dürfen. Vier Mal verwendet er den Begriff Hauptstadt und stellt ihn in den Zusammenhang mit Zentrumsfunktionen, welche diese Hauptstadt wahrnimmt und erbringt. Da können die Vorstehenden der Hauptorte Schwyz. Altdorf, Herisau und Appenzell nur neidisch werden. Ihre Hauptorte werden schlicht und einfach, aber traditionell als Flecken bezeichnet (der Flecken Schwyz usw.).

Dass Ott die Entwicklung am Bahnhof ("wichtigste Verkehrsdrehscheibe des oberen Kantonsteils") immer wieder hochjubelt, ist bereits eine alte Platte. Nur: ist die Bahnhof-Entwicklung tatsächlich das Verdienstt der Gemeinde? Setzte eigentlich nicht im Zusammenhang mit den engen Verhältnissen auf der Linie Basel-Aarau/Olten und den Forderungen nach einem weiteren Juradurchstich, dem Wisenbergtunnel die SBB unter Zugszwang?
Und wenn 2002 nicht das Eidgenössische Turnfest in den Kanton Basel-Landschaft vergeben worden wären und angesichts des dadurch erwarteten Verkehrsaufkommens die Perrons verlängert und erhöht werden mussten hätte Liestal wohl noch den gleich verschlafenen Bahnhof wie in Fünfziger Jahren. Ideen, wie "Liestal tief" oder die Bahnhofverlegung in die Nähe von Bad Bubendorf, rissen aus dem Schlaf. Und weil es die Gemeinde verpasst hatte, die Liegenschaft des damaligen "Hotel Bahnhof" zu erwerben, traten nach und nach Investoren auf den Plan, welche die Bahnhof-Entwicklung anschubsten. Sie nun als Weitsicht
der Rathaus-Auguren zu reklamieren, grenzt an Schönrednerei.
Nebenbei ist zu erfahren, dass das Stedtli in verschiedensten Bereichen weiter entwickel werden soll. Unter anderem sollen die Bäder im Gitterli saniert, ein Hochhaus am Bahnhof erstellt und die Rathausstrasse "umgestaltet" also neu geplästert und zur wichtigsten Einkaufsmeile im obern Kantonsteil gemacht werden.

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