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Freitag, 3. Dezember 2010

Arena ist zum Polit-Wrestling verkommen

In seiner wöchentlichen Wortmeldung in der Basler Zeitung gibt sich SP-Doyen Helmut Hubacher aufgeschreckt. Der Rücktritt von Reto Brennwald als Leiter der Politsendung Arena ist anscheinend der Grund. Im Blick auf die Weiterentwicklung der Arena sind offenbar Meinungsverschiedenheiten entstanden, die Brennwald nicht mittragen kann/will. Der künftige Fernsehdirektor Rudolf Matter, dem HH zugesteht .."Dass der Neue wohl nicht alles beim Alten lassen will, ist wohl klar....Er will will mehr FDP und CVP." Und das gefällt nun Hubacher gar nicht,  und er verlangt eine Fernseh-Präsenz nach Parteistärke (Quantität vor Qualität) mit folgender Rechnungsart. "Der Wähleranteil einer Partei misst sich an der Anzahl der Nationalratsmandate. FDP und CVP haben zusammen 66, SVP und SP 105, folglich 59 Prozent mehr. Die SVP allein ist fast so stark wie die beiden Mitteparteien....Möchte Matter auf Kosten der SP und SVP Wahlhelfer für FDP und CVP werden wäre das skandalös. Die Konzession schreibt unmissverständlich  vor, die Parteien anteilmässig zu berücksichtigen.
 
Einmal abgesehen davon, dass das Gros der Konzessionsgebühren-Zahler wohl kaum einer der Parteien angehört, stellt sich die Frage, ob der obgenannte Schlüssel zu vertreten ist. In einem Leserbrief an die BaZ gab auch ich meinen Senf zu dieser Geschichte:

Das war ja zu erwarten: Altmeister Helmut Hubacher bejammert die Umgestaltungsabsicht für die „Arena“, denn so eine kostengünstige Propaganda mit hoher Einschaltquote lässt man sich im Wahljahr nicht kampflos nehmen. H.H. Ist wohl entgangen, dass die Politsendung im Verlauf der Jahr zu einem Polit-Wrestling verkommen ist. Auf primitivem Niveau wird ausgeteilt, fertig gemacht und in die Pfanne gehauen; sachliche Argument kommen zu kurz. Vorläufiger Höhepunkt: ein Ständeratskandidat unterstellt einer (immerhin) gewählten Bundesrätin, „geng so en Seich“ zu erzählen. Ist das unterhaltsam serverierte ernste Politik?
Die beabsichtigte Information zur Meinungsbildung findet schon lange nicht mehr statt. Dompteur Leutenegger hat damit begonnen, ihr Grab zu schaufeln. Argumente werden von Marktschreiern (Blocher, Fehr, Freysinger, Mörgeli, Schlüer, Bodenmann, Levrat usw) niedergemacht und die deftigsten obsiegen (siehe letzter Abstimmungssonntag!).

Eine Umgestaltung der Politsendung kann also nichts schaden!

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