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Freitag, 17. Dezember 2010

So bewirbt Herr Bischof neue Wähler

Der Fernseh/Politstar,  Nationalrat Pirmin Bischof, CVP/SO, ohne den kaum eine Arena oder Club mehr durchgeführt wird, realisiert, dass der Kampf um die nationalen Wahlen begonnen hat. Er sucht nach einer Klientel, die in zuverlässig in seinem Amt bestätigt. Das wird für den leutseligen CVP-Mann im SVP-dominierten  Kanton gar nicht so einfach. Jetzt bezirzt er verheiratete Doppel-Verdiener.
Als Mitbürger, der glaubt die Sorgen der mittelständischen Bevölkerung zu kennen, habe ich dem Herrn Bischof folgenden Brief geschickt:

Guten Tag Herr Bischof,

als CVPler (mit KK-Wurzeln) verfolge ich wenn immer möglich Ihre Tätigkeit im Parlament und Ihre Auftritte in der Arena. Beide, Tätigkeit und Auftritte, haben teilweise beachtlichen Unterhaltungswert.

Ihr neuester Vorstoss zur Abschaffung der "Heiratsstrafe" halte ich für recht vollmundig, und ich befürchte, dass wie so oft am Schluss kein Ergebnis vorliegt - warme Luft.

Aber es ist evident: Es stehen Wahlen vor der Tür, und wie Ihre Kolleginnen und Kollegen versuchen auch Sie mit Ihrer Aktivität eine Klientel für sich zu gewinnen. Dabei wird ein Thema aufgegriffen, das eigentlich kein Problem ist: Verheiratete Doppelverdiener zahlen nämlich kaum zuviel Steuern, diskriminiert, wie Sie meinen, werden sie schon gar nicht. Im Gegenteil. Sie können sich meistens ein komfortables Leben leisten, beanspruchen so genannt gehobenen Wohnraum und tragen dazu bei, dass Familien mit Kindern sich kaum mehr adäquate Mietwohnungen leisten können wie beipsielsweis am obern Zürichsee, in Zug und Obwalden und in den Agglomerationen.

Ich hätte nichts dagegen, wenn (verheiratete)  Paare mit Kindern steuerlich massiv entlastet würden. Beobachten Sie doch einmal das familiäre Umwelt der Gspänli Ihrer Göttikinder. Sie werden bald feststellen, dass eher alleinverdienende Eltern (entsprechend dem CVP-Ideal) mit "normalem" (mittelständischem) Einkommen gesellschaftlich diskriminiert werden.
Es würde einem aktiven CVPler wohl anstehen, Vorstösse in dieser Richtung einzureichen, auch wenn sie keinen nachhaltigen Unterhaltungswert aufweisen.

Und noch etwas: Es kann Ihnen nicht entgangen sein, dass etwa die Hälfte aller eingegangen Eheverhältnisse nach einiger Zeit wieder aufgelöst werden. Die meisten durchlaufen unglaubliche, rechtliche und gerichtliche Auseinandersetzungen. Schätzungsweise drei Viertel davon (wenn nicht mehr) beansprucht "unentgeltliche Prozessführung". Jährlich werden dafür gesamtschweizerisch rund 30 Millionen Franken aufgewendet.
Es ist bestimmt ein Vorstoss in Bern wert, die unentgeltliche Prozessführung für Ehescheidungen aufzuheben.
Ich bin davon überzeugt, dass Ihre Berufskollegen, denen der grösste Teil besagter 30 Millionen zufällt,  nicht am Hungertuch nagen müssten.

Mit freundlichem Gruss: Albert Wirth

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