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Sonntag, 27. April 2014

CVP-Selbstbewusstsein: Junge bleib standhaft!

Für die einen würde die CVP Baselland unglaubwürdig und wortbrüchig, andere würden sie lieber am Pranger sehen.
Seit ein paar Tagen schreibt die lokale Presse eine Renitenz der CVP herbei. In der BaZ beispielsweise stellt Daniel Ballmer einen BüZa-Knatsch fest. Ähnlich berichtete auch vor kurzem auch die Basellandschaftliche Zeitung. Und der Blogger von Arlesheim bewirtschaftet das Thema bereits seit Tagen und spekuliert darüber, wer wohl an den nächsten Kantonal-Wahlen mit wem. Die rechtsnationalen und die rechtsbürgerlichen, SVP und FDP hyperventilieren.
Marc Scherrer


Soweit hat sie offensichtlich der kürzlich zum CVP-Präsidenten aufgerückte Laufener Marc Scherrer gebracht. Hintergrund ist offenbar eine Wahlvereinbarung aus dem vergangenen Jahr, als in den Ersatzwahlen vor allem mit „fremder Hilfe“ der Regierungssitz für die SVP zurückgewonnen wurde.

Für diesen von Jörg Krähenbühl verlorenen Sitz haben die bürgerlichen angeblich eine Wahlvereinbarung getroffen. An diese Abmachung erinnert sich Marc Scherrer, damals erfolgreicher Wahlkampfhelfer von Anton Lauber, nicht. Anton Lauber, seinerzeit CVP-Vizepräsident, mag sich jetzt nicht in den Knatsch einmischen — er hat auch wichtigeres zu tun. Scherrer mag sich nämlich noch nicht dafür entscheiden, ob er für die kommenden Wahlen eine Allianz mit den beiden andern eingehen soll. Und das macht die im Januar nächsten Jahres stattfindenden Wahlen schon jetzt spannend. Scherrer schätzt nämlich selbstbewusst die Stärke der CVP so ein, dass sie sich auch bei einem Alleingang, allenfalls mit einer Zusammenarbeit mit den Mitteparteien, GLP, EVP usw. den Regierungsratssitz von Anton Lauber verteidigen kann.
Lauber macht nämlich nicht nur einen „guten Job“, sondern erweist im schwachen Gremium von Liestal als führungsstark.
Und das ist bestimmt der Grund für das Ablenkungsmanöver der Bürgerlichen, welche nun die Mithilfe der CVP monieren. Seit Jahren hat vor allem der Freisinn einen schwachen Auftritt zelebriert und sich von der SVP die Agenda aufzwingen lassen. Vor 15 Jahren hatte die FDP noch 25 Landräte, 3 Kantonsgerichtspräsidenten, 2 Nationalräte, 1 Ständerat und 2 Regierungsräte.
Heute sind es noch 13 Landräte, 1 Kantonsgerichtspräsident, 1 Nationalrat und, als Resultat harter Verhandlungen fürs Zustandekommen der jüngsten Büza, noch einen Regierungsrat.
Oligarch Christoph Buser

Die Partei hat denn auch darüber hinweg geschaut, dass seit 20 Jahren am finanziellen Tropf der Wirtschaftskammer hängt. Aus diesem Grund kann nur der oligarchenähnlich agitierende Direktor der Wirtschaftskammer hinter all diesen Spielchen stehen. Und dafür bietet sich der neu gewählte, junge Präsident gerade zu an. Er soll mit Ablenkungsmanövern und Ehrenrührigkeiten (Glaubwür­dig­keit) eingeschüchtert werden.
Mag sein, dass der Junge ein paar wichtige Details der Vergangenheit noch nicht kennt:

  • in den kantonalen Wahlen hat die CVP in den Wahlvereinbarungen meisten als Stimmenbeschafferin für den Machterhalt der grossen FDP funktioniert, ohne wesentlich davon profitiert zu haben: Eine win-win-Situation ist also nie entstanden.
    Dem wollte der damals ebenfalls junge und weniger erfahrene Präsident ein Ende machen und setzte sich für eine selbstbewusste Eigenständigkeit der CVP ein. Die spätere Laufentalfrage hatte allerdings eine Richtungsänderung zur Folge.
  • Auch in den nationalen Wahlen fungierte CVP im Zusammenhang mit der BüZ nur als Stimmenbeschafferin. Auch hier hat es sich für sie nie gelohnt, was zum Beispiel den Ständerät betrifft. Wie in Stein gemeisselt wechselten sich die FDP und die SP im Stellen der Kandidaten ab. Einmal einen Kandidaten der CVP zu stellen und zu unterstützen, kam überhaupt nicht infrage.

Aus diesen Grund verdient das neue Selbstbewusstsein des jungen CVP-Präsidenten Sympathie und Unterstützung!

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